Eidg. Musikfest 2016 in Montreux

Nachdem mit Ausnahme des Eidg. Musikfests 2011 in St. Gallen die letzten Eidgenössischen  Feste in Lugano, Interlaken, Fribourg und Luzern allesamt besucht wurden, hatten sich die Gränicher Musikanten bereits vor längerer Zeit auch für eine Teilnahme am EMF 2016 in Montreux ausgesprochen.

In den letzten Wochen und Monaten haben wir uns nun sehr intensiv auf diesen Grossanlass vorbereitet. Nebst den wöchentlichen (Doppel)Proben, führten wir anfangs Juni zusätzlich ein Probenwochenende mit externen Registerleitern in der Landwirtschaftlichen Schule Liebegg durch. Ende Mai bestritten wir zudem zusammen mit den Kolleginnen und Kollegen aus Wittnau und Wölflinswil ein Vorbereitungskonzert für eine letzte Standortbestimmung vor dem Fest.

Am 18. Juni war es dann endlich soweit. Mit dem Car reisten wir am frühen Samstagmorgen erwartungsfroh und gutgelaunt Richtung Lac Leman. Nach dem Bezug unseres Instrumentendepots hatten wir erstmals Gelegenheit, etwas Festluft zu schnuppern. Viele von uns waren dann auch an den beiden Marschmusikstrecken anzutreffen. Nach einem leckeren Mittagessen wurde es schliesslich auch für uns langsam aber sicher ernst. Nach einem ausgiebigen Einspielen ging es zu Fuss Richtung Palace Hotel, wo wir unsere beiden Konzertvorträge (Aufgaben- und Selbstwahlstück) aufzuführen hatten. Mit ‚Colorado‘ stand zuerst das Aufgabenstück der 3. Klasse Harmonie auf dem Programm. Dieses Werk von Franco Cesarini lag uns eigentlich von Beginn weg sehr gut und bereitete uns während der Probenarbeit kaum grössere Probleme. So starteten wir dann auch relativ entspannt mit unserem Vortrag. Der langsame, einfühlsame Beginn wie auch die rhythmisch anspruchsvollen Passagen klappten bis auf zwei, drei kleine Patzer ausgezeichnet. Auch die diversen Solostellen (Cornet, Klarinette und Querflöte) gelangen praktisch fehlerlos. Mit zweimal 86 Punkten und einmal 85 Punkten durften wir dann auch den verdienten Lohn von der Jury entgegennehmen.

Leider konnten wir beim Selbstwahlstück (Adventure for Concert Band von Markus Götz) nicht mehr ganz so gut an die Leistung beim Aufgabenstück anknüpfen. Kleine Unsicherheiten im Bereich Rhythmik, Dynamik und Intonation führten dazu, dass wir für unseren Vortrag ’nur‘ 78, 79 und 81 Punkte von den drei Experten erhielten. Trotz dieses kleinen Dämpfers dürfen wir mit unseren Konzertvorträgen aber insgesamt sehr zufrieden sein. Vor allem das Abschneiden beim Aufgabenstück hat gezeigt, dass wir in unserer Stärkeklasse durchaus ‚bei den Leuten‘ sind und uns sicher nicht zu verstecken brauchen. Auch mit dem Schlussrang im Mittelfeld unseres Starterfeldes dürfen wir schlussendlich zufrieden sein.  

Nach den Konzertvorträgen blieb dann wiederum etwas Zeit, um sich ein wenig ins Festgetümmel zu stürzen oder sich den einen oder anderen Konzertvortrag anzuhören. Kurz nach 18.30 Uhr stand dann der letzte Wettspielteil, der Paradewettbewerb, auf dem Programm. Mit dem flotten Marsch ‚Frohes Musikfest‘ von Jean-Pierre Fleury marschierten wir strammen Schrittes über die Paradestrecke ‚Stravinski‘. Angespornt durch den Applaus und rhythmisches Klatschen der vielen Zuschauer am Strassenrand liefen wir dabei in Höchstform auf und durften für unseren Vortrag beachtliche 83 Punkte entgegennehmen. Dies reichte schlussendlich für den 28. Rang von 61 Vereinen in unserer Gruppe und bedeutete gleichzeitig auch eine markante Steigerung gegenüber dem Paradewettbewerb am Kant. Musiktag in Hausen, wo wir noch 76,5 Punkte erreicht hatten.

Entsprechend gut gelaunt packten wir danach unsere Siebensachen und verliessen Montreux Richtung Bulle. Hier wartete bereits ein feines Nachtessen auf uns. Gut gelaunt wurde der Tag nochmals Revue passiert. Kurz vor Mitternacht war dann für die allermeisten von uns Nachtruhe angesagt. Nur die Jüngsten und einige Junggebliebene genehmigten sich noch den einen oder anderen Schlummertrunk in einer nahe gelegenen Bar.

Frisch ausgeruht ging es nach dem Frühstück wieder zurück nach Montreux ins Festgetümmel. Es bot sich dadurch nochmals für Jedermann die Gelegenheit, sich Konzertvorträge anderer Vereine anzuhören oder die Wettspiele auf den Paradestrecken mit zu verfolgen. Dabei bildeten sich immer wieder kleinere oder grössere Gruppen Gränicher MusikantInnen mit stetig wechselnder Besetzung. Immer wieder kam es dabei auch zu Treffen mit MusikkollegInnen aus befreundeten Vereinen. Überall wurde rege ‚gefachsimpelt‘ und die Darbietungen der ‚Konkurrenten‘ kritisch beurteilt.

Mit leichter Verspätung auf die Marschtabelle wurde dann die Rückreise nach Gränichen in Angriff genommen, wo wir knapp vor 19 Uhr zufrieden aber müde eintrafen.

Das Eidgenössische Musikfest brach mit 556 teilnehmenden Vereinen und rund 26’000 MusikantInnen sämtliche bisherigen Rekorde. An dieser Stelle dem OK und allen HelferInnen im Hintergrund ein herzliches Dankeschön für die tolle Organisation dieses riesengrossen Anlasses!

Ein herzliches Dankeschön gebührt sicher auch unserem hauseigenen OK, Hansueli Widmer (Gögs), Christine Siegrist und Silvia Hunn für die perfekte Organisation unserer Reise. Das habt Ihr toll gemacht!

Ebenfalls ein grosses Lob und Dankeschön geht natürlich auch an unsere musikalische Leiterin, Rita Ékes. Rita – herzlichen Dank für Dein grosses Engagement und die gewohnt professionelle Vorbereitungsarbeit im Vorfeld zum EMF 2016!

Die Gränicher MusikantInnen verabschieden sich nun in die wohlverdienten Sommerferien. Wie immer unterbrechen wir diese jedoch kurz für die Umrahmung der Gränicher Bundesfeier am Morgen des 1. August. Das detaillierte Festprogramm entnehmen Sie bitte der Tagespresse bzw. dem Flyer der Gemeinde. Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen. – sp




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